Dritter saal – die bersaglieri gegen die russen in der siegreichen schlacht an der tschornaja

 
Die nächste Station wurde hingegen erneut Vincenzo De Stefani übertragen, der eine Episode der Krimkampagne von 1855-1856 mit dem Titel Die Bersaglieri gegen die Russen in der siegreichen Schlacht an der Tschornaja signiert, einem Gefecht, in dem es dem piemontesischem Heer siegreich gelang, den x-ten verzweifelten Versuch des Feinds, die Belagerung, die ihn nunmehr seit langen Monaten in die legendäre Festung Malakow zwang,  aufzuhalten. De Stefani lässt es am Fluss und in den Nebel gehüllt spielen und beschreibt ein blutiges Gefecht mit blanker Waffe.  Die Soldaten sind in einem erbitterten und dramatischen Kampf Mann gegen Mann verwickelt, in dem sogar auf das Werfen von Steinen zurückgegriffen wird. Das Bild wurde meisterhaft in einem fast völlig fehlenden Raum und Luft gemalt; im Hintergrund bewegen sich undeutliche Menschenmengen auf einander zu, während sich der Kampf beim Vorrücken in den Vordergrund fortlaufend dichter und schwieriger gestaltet: Körper, die sich krümmen, die getroffen und von anderen, die vorwärts stürmen, angegriffen  werden. Die Blicke sind gleichzeitig erschrocken und erbittert. Am äußersten rechten Rand rufen zwei Trompeter die noch fernen Kameraden zu einem neuen Angriff. Bald triumphieren die Piemontesen, aber in der Mitte der Szene wurde eine eindringliche, erbitterte Diagonale aus leidenden Körpern gezogen. Einer mit dem Rücken zugewandt, das Gesicht im Profil, hebt einen schweren Stein auf, den Blick auf den zu seinen Füßen liegenden, aber noch nicht ganz besiegten Feind gerichtet. Wenn wir mit dem Blick hoch gleiten, treffen wir auf eine der eindringlichsten Figuren des Gemäldes, auf den Soldaten, der, fast in der Bildmitte, schreit und den Blick starr auf den Betrachter richtet. Ein stiller, eindringlicher Schrei mit starkem symbolischem Wert, dessen Kraft sich fast scheinbar auf den Kameraden hinter ihm ausweitet, der mit hoch gehobenen Armen bereit ist, den über den Kopf gehaltenen Stein nach unten zu werfen. Der Gebrauch einer grellen, wenn auch von der düsteren Anordnung (aber auch von den am Gemälde von der Zeit und von unbedachten Restaurierungen angebrachten Beschädigungen) gedämpfte Farbgebung wird in den Bersaglieri-Gruppen rechts, in denen sich die roten, weißen und blauen Details der Uniformen hervorheben, symbolisch greller.  Der eindringliche, gekonnt erzeugte Naturalismus der Szene erinnert an das Beispiel der Malerei des Neapolitaners Michele Cammarano, ein unumgänglicher Bezug für den jungen Veroneser, Schüler des Cesare Maccari in Rom in den Jahren unmittelbar vor dem Auftrag der Arbeiten für San Martino.