Fünfter saal – gefecht zwischen den garibaldern und den truppen des königs von neapel, franz ii von bourbonen, bei Capua

 
Die fünfte Ebene des Turms ist hingegen der Verherrlichung der garibaldischen Kampagne von 1860 gewidmet. Das Gemälde, mit dem der junge Giuseppe Vizzotto Alberti aus Oderzo beauftragt und das vom Innenministerium finanziert wurde, stellt nämlich ein Gefecht zwischen den Garibaldern und den Truppen des Königs von Neapel, Franz II von Bourbonen, bei Capua dar, eine Episode der Schlacht von Volturno, die zwischen dem 26. September und dem 2. Oktober 1860 stattfand und den Sieg des um Giuseppe Garibaldi versammelte Freiwilligenheers erlebte. Der Künstler malt und zeigt dabei eine beachtliche kompositorische Fähigkeit bei der Wahl, den Verlauf des Wandbogens zu nutzen, um das neapolitanische Heer visuell nach unten rechts überstürzt flüchten zu lassen, das buchstäblich von dem heroischen Ungestüm der Garibalder überrollt wird, die scheinbar unter dem gebieterischen Elan eines bärtigen und blonden Giuseppe Garibaldi, der soeben sichtbar ist, während er links auf einem weißen Schlachtross die Kameraden zum Angriff antreibt, auf den Feind stürzen. Ringsherum, in ein grelles südliches Licht gehüllt, die Landschaft, deren Grün sich glasiert und leuchtend abhebt und die die beachtlichen Qualitäten von Vizzotto Alberti als Landschaftsmaler aufzeigt. Die von dem sonnigen Tag verstärkten Farbkontraste unterstreichen zusammen mit dem garibaldischen Ruhm – und im gewollten Gegensatz dazu – auch die ewige Universalität des Leidens, das der Krieg mit sich bringt, gemäß den Vorschriften einer schon gefestigten kompositorischen Tradition auf der Suche nach dem richtigen Gleichgewicht zwischen Naturalismus, Überlegung und Verherrlichung.