Vierter saal – letzter siegreicher sturm auf den hügel von San Martino

 
Wenn wir zur nächsten Station gelangen, treffen wir dann auf die Verherrlichung des Letzten siegreichen Sturms auf den Hügel von San Martino, der des glorreichen Tags vom 24. Juni im Jahre 1859 – der zentralen Episode des gesamten Zyklus – gedenkt. Das Gemälde, das direkt vom Kriegsministerium finanziert und 1891 vom Piemontese Raffaele Pontremoli, einem Veteran der Schlachtenmalerei und Zeuge der Ereignisse, ausgeführt wurde, stellt den Moment dar, in dem sich das savoyische Heer nunmehr schon spät am Abend in einen extremen Angriff stürzt und es ihm gelingt, den Hügel von San Martino zu erobern und zu halten. Im Hintergrund zwischen den dünnen Baumreihen und den Rauchwolken der Artillerie die Sennerei Contracania; im Vordergrund hingegen der eigentliche, vom König angeführte Angriff. Pontremoli stellt ihn in die Mitte, das schnurrbärtige Gesicht gut zu sehen. Neben ihm der Major Thaon de Revel und der Oberst  Ricotti Magnani. Obwohl der piemontesische Künstler der topographischen Beschreibung der Landschaft und der Bewegung der Soldaten einen großen Raum widmet, baut er die Szene geordnet auf, indem er die verschiedenen Episoden mit beschreibender Klarheit trennt und sie gekonnt, ab und zu etwas steif, längs der Wand verteilt. Damit trägt er dazu bei, dem gesamten Gemälde einen vielleicht zu kriegerischen Anhauch zu verleihen, der auch die Wahrnehmung der Figuren, die ab und zu leicht hölzern und wenig natürlich modelliert sowie malerisch trocken und wenig genau definiert werden, beeinflusst.