Eingangssaal, könig Vittorio Emanuele II gewidmet

Der Saal soll ein Loblied auf Vittorio Emanuele II darstellen. Die Schriften aus jener Zeit schildern ihn als leibhaftigen “Saal der Danksagung“, der als verkleinerte Version des römischen Pantheons, dem Bestattungsort des Herrschers, umgesetzt wurde. In der Tat wurde der Grundriss des Zentralbaus aus architektonischer Sicht übernommen; durch seitliche mit Gitter verschlossenen Nischen aufgelockert und mit dem Gewölbe, das in einer verzierten Grabnische mit einem eleganten Stern aus Schmiedeeisen ausläuft.
 
 
Diese sternförmige Ausgestaltung, die den legendären Ausspruch des Königs zum Zeitpunkt des Siegs („endlich auch ein Stern für Italien“) verkörpert, ist auch am Eingang des Saals sowie in der Fußbodenintarsie, an dessen Bronzestatue, die in der Mitte des Saals thront und Werk des aus fachkundiger Hand stammenden venezianischen Antonio Dal Zotto ist, anzutreffen. Die Büste stellt Vittorio Emanuele in hoher Offiziersuniform der italienischen Carabinieri dar; die stolze und energische Haltung, das gezogene Schwert in der rechten Hand. Das  Portrait, das mit eleganter Meisterhaftigkeit ausgeführt wurde, beeindruckt vor allem durch die  stark natürlich wirkenden Details  und die Ausdruckskraft der dargestellten Persönlichkeit. Es wird von acht Bronzebüsten umgeben, die sich jeweils seitlich von den vier wandgemalten Szenen befinden und durch die etwas weniger fachkundige jedoch eifrige Hand  des aus Cantanzaro stammenden Salvatore Pisani erstellt wurden. Die Büsten verkörpern acht im Kampf gefallene Feldherren, die mit glorreichen Medaillen übersät wurden; deren Anordnungsform gleicht einem idealen Generalstab, der sich um seinen Feldherrn versammelt hat. Hierbei handelt es sich um Alessandro Guidotti (1848 in Castrette verstorben), Giuseppe Passalaqua und Ettore Perrone aus San Martino (1849 in Novara verstoren), Giorgio Ansaldi Rodolfo Gabrielli aus Montevecchio und Alessandro La Marmora (1855 in Crimea gefallen), Annibale Arnaldi (1859 in San Martino) und dem Ehrenvollen Rey di Villarey (1866 in Mongabia von Verona gefallen). Wandgemälde, die von einem anderen venezianischen Maler, Vittorio Emanuele Bressanin ab 1891 angefertigt wurden, stellen eine Reihe von Episoden dar, die aus dem glorreichen Leben des ersten Königs von Italien herrühren:
 
 
Il Convegno di Vignale (das Treffen von Vignale), stellt die Zusammenkunft in einem abgelegenen Landhaus dar, das am 2. März 1849 zwischen Vittorio Emanuele und dem Feldmarschall Radetzky nach der katastrophalen und endgültigen Niederlage in Novara des piemontesischen Heers durch das der Österreicher stattgefunden hat. Dabei handelt es sich um den ersten öffentlichen Auftritt des jungen Königs, der seinem Vater Carlo Alberto erst seit kurzem  auf den Thron von Sardinien gefolgt war: Trotz der Niederlage, reagiert er mit Empörung über die schändlichen Bedingungen der Kapitulation und stellt Charakter und Selbstbewusstsein zu Beweis, die seines Amtes würdig sind.  Bressanin wählt dabei die Szene aus, bei der Vittorio Emanuele vom Stuhl hochschnellt und den älteren Gefährten herauszufordern scheint. In der Tat liegt einer seiner Handschuhe auf dem Boden. Um die menschliche Größe und die des Soldaten, sowie das Bewusstsein um dessen glorreiche Zukunft noch stärker hervorzuheben, stellt der Maler die Episode bewusst so dar, dass die weiße Farbe der Uniform von Radetzky, kühl und verächtlich, zusammen mit dem Rot der Uniformhose und dem Grün der Tischdicke die italienische dreifarbige Flagge, die sog. Trikolore“ symbolisiert.  In der darauf folgenden Szene wird Vittorio Emanuele an der Brücke von Palestro dargestellt. Während der Schlacht vom 30. und 31. Mai, zur Eroberung des kleinen Paveser Dorfs auf dem Weg nach Mailand, hat sich Vittorio Emanuele durch so große Fähigkeiten und Heldenhaftigkeit hervorgetan, dass er sich um den öffentlichen Applaus der Alliierten und die Ernennung zum „Ehrenkorporal“ der französischen Zuaven des 3. Regiments verdient gemacht hat. Dabei stellt Bressanin ihn genau in dem Moment dar, wo er mit fast barscher Manier, die feierliche Gruppe der Zuaven, die Ihre „Kepi“ in die Luft werfen und die Gewehre als Zeichen des Jubels hochreißen, begrüßt. Daneben ein etwas schlichter und zurückhaltender italienischer Soldat, der seinen Hut ehrfurchtsvoll zieht. Im Hintergrund wird das Paveser Gefilde unter einem Himmel voller weißer und weicher Wolken leicht angedeutet.
 
 
Das dritte Paneel stellt hingegen den am 8. Mai 1859 nach dem Sieg von Magenta erfolgten Einmarsch von Vittorio Emanuele II und Napoleon III nach Mailand dar. Seite an Seite schreiten die beiden Herrscher voran, die Pferde im Marsch-Schritt gezügelt, umgeben von einer Menge feiernder Mailänder, deren Antlitze leicht angedeutet sind. Dabei lässt sich erahnen, dass sie an den Fenstern stehen und von dort aus Rosen werfen, die die Luft und die Straße mit ihren dezenten und feierlichen Farben schmücken. Vittorio Emanuele und Napoleon III schreiten zwischen den nebeneinander wehenden Flaggen der beiden Nationen feierlich voran: dabei scheint der zweite dem Volk eine Antwort geben zu wollen, indem er den Hut hin und her schwenkt; der erste bleibt hingegen ernst und würdevoll, um das volle Bewusstsein um die Einzigartigkeit des Moments zum Ausdruck zu bringen.
Das letzte Gemälde stellt letztendlich einen zweiten und noch triumphaleren Siegesmarsch dar: Jener von Vittorio Emanuele in die Campidoglio; der geradezu ideale und feierliche Farbton stellt die unmittelbarste visuelle Verbindung zur Allegorie am sternenförmigen Gewölbe dar. Das Gemälde feiert die endgültige Eroberung der Hauptstadt, indem es den König zu Pferd darstellt, der in die sog. „Fori Imperiali“ voranschreitet und von den Personifizierungen des Kriegs (zu seiner Rechten im Königsmantel und Helm in der Trikolore eingehüllt) und des Siegs, zu seiner Linken, das mit einem Stern verzierte Haupt, der hochgehobene Arm zum Zeichen seines Glanzes, angekündigt und begleitet wird. Im Hintergrund, durch fachkundige und einfach gehaltene Pinselstriche, die Reste des antiken Roms.
Dieser erste feierliche Moment endet bei der Ausschmückung des Gewölbes; im intensiv sternblaufarbenen Hintergrund sitzen auf einer Reihe von Marmorhockern weibliche, mit dem Blick nach unten gerichtete Gestalten. Es handelt sich hierbei um die symbolische Darstellung von sieben italienischen Städten, die sich um Italien versammeln. Dabei wurde Italien in der Rüstung dargestellt, wobei dessen Haupt mit Türmen bewehrt ist und das Schwert zwischen den Händen hält. Es dürfte sich hierbei um Venedig, Mailand, Rom, Palermo, Turin, Neapel (oder Brescia) und Florenz handeln, zumal die Ausgestaltung der Stadtbanner dort anzutreffen ist und hier den unteren Sockel des Saals schmücken: Sassari, Florenz, Mantua, Brescia, Mailand, Turin, Genua, Neapel, Rom, Alessandra (oder Varese); Palermo, Venedig. 
Der erste Teil der Führungsroute endet beim Gewölbe, das von Vittorio Emanuele Bressanin bei der Farbgestaltung und Komposition mit großem Können ausgeführt wurde. Der Künstler, fachkundiger Dekorateur, Meister eines vorzüglich neu-venezianischen Stils, reich an Licht und farbenprächtig und durch schnelle und genaue Pinselstriche skizziert, scheint die malerische Sinfonie der folgenden Turmwände gut einzustimmen. Hierbei wurde die antike Technik der Enkaustik , bei der zum Fixieren der Farbe heißes Wachs benutzt wurde, mit modernen Kriterien umgesetzt , und verleiht einen bisher unbekannten weichen Glanz. 
Dieselbe Meisterhaftigkeit findet sich bei den Militärepisoden wieder, die den Besucher beim Aufgang begleiten: eine Reihe von Gemälden, die durch die Gemeinsamkeit bei der Technik und der Suche nach einem ausgewogenen Gleichgewicht zwischen beschreibendem Realismus und Feierlichkeit trotz stilistischer Unterschiede gleichartig werden.